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Wasserschaden verursacht durch Anschlussteil einer Urinalsteuerung

Für den Wasserzufluss bei Urinalen werden von der Industrie Urinalsteuerungen geliefert. Das sind Bauteile, in welche Magnetventile und Elektronik eingebaut sind, die bei Benutzung der Urinale den Wasserzulauf öffnen. Diese Bauteile aus Kunststoff werden mit Überwurfverschraubungen an das bestehende Wassernetz angeschlossen.

Bei einer Feuerwehrschule traten massive Wasserschäden im Estrichbereich auf. Für die Schadensortung und –suche wurden umfangreiche Baumaßnahmen etc. durchgeführt, sodass ein beträchtlicher Schaden entstand. Nach längerem und intensivem Suchaufwand konnte der Wasseraustritt geortet werden. Es wurde festgestellt, dass im Anschlussbereich einer Urinalsteuerung im Bereich der Überwurfmutter unbemerkt hinter der Fliesenebene geringfügig Wasser austrat, was jedoch über den längeren Zeitraum einen erheblichen Wasserschaden verursachte.

Das Schadensmuster wurde von einem Universitätsprofessor als Privatgutachter beurteilt und festgestellt, dass die Lockerung der Überwurfmutter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dynamische Einflüsse durch den Schließ-Öffnungsvorgang der Magnetventile und außerdem durch von der Nutzerseite unterlassene Wartungsarbeiten (Nachziehen) entstanden sei und daher die Verantwortlichkeit beim Nutzer liege.

Der Unterzeichner wurde als Gerichtsgutachter beauftragt und wurden Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass ein Einfluss von dynamischen Kräften durch die Betätigung der Magnetventile nicht vorliegt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass keine Wartungsunterlassungen vorliegen, sondern aufgrund des Sachverhaltes nachvollziehbar war, dass die ausführende Firma bei der Erstmontage die Überwurfmutter nicht oder zu gering angezogen und auch keine Prüfungen zur Feststellung der Dichtheit des Systems durchgeführt hat.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die Verantwortung im Bereich der ausführenden Firma liegt.